Städtereise nach Nürnberg

27.08. – Hinreise

Jeder gute Urlaub von uns beginnt schon fast traditionell mit einem Frühstück in der Schrippenbude. Wobei die vorangestellte Bezeichnung „Schlemmer-“ wie immer etwas hochgegriffen erschien, konnten wir dennoch gut gestärkt gegen halb zehn die Fahrt gen Nürnberg antreten.

Mit dem gut gefüllten Caddy ging es über Osnabrück, Bielefeld und Paderborn weiter Richtung Süden. Am Rasthof Hasselberg entschieden wir uns für eine kurze Mittagspause mit Currywurst, Pommes Mayo und Cola. Um 17 Uhr empfing uns dann das Frankenland im Nieselregen. Der Knaus Campingpark, der unser Ziel sein sollte liegt klein und fein direkt am Stadion des 1. FC (der am Abend vor heimischer Kulisse noch siegreich gegen den KSC spielte) und in der Nähe des ehemaligen Reichsparteitaggeländes.

Die Handgriffe zum Aufbau des Equipments waren zum Glück noch vom letzten Jahr vertraut und so konnten wir recht schnell Quartier beziehen und ein erstes kleines Bierchen genießen. Anschließend ging es zum Essen in das kleine Restaurant direkt am Campingplatz. Und was sollen wir sagen – es schmeckte hervorragend! Schäufele und Käsespätzle waren richtig lecker. Das eigentliche Highlight war jedoch die Pfannkuchensuppe vorweg. Dafür gab es ein Kompliment an die Küche und einen kleinen Plausch mit der bereits 71jährigen sehr sympathischen Köchin.


Obwohl es schon dunkel geworden war, wollten wir mit dem Rad anschließend noch eine kurze Runde Richtung Stadion und Zeppelinfeld drehen. Die Fußballfans hatten sich schon auf den Heimweg gemacht, doch von nebenan erklangen noch vertraute Riffs und Beats. Mono Inc. waren für ein Strandkorbkonzert (es regnete inzwischen in Strömen) zu Gast in der Stadt.

Auf der Suche nach einem guten Platz, um ein wenig Zaungast zu spielen passierte dann jedoch das Missgeschick. Tina übersah eine dicke Kabelbrücke und stürzte Kopf über mit dem Rad. Fazit – Tina heile, Fahrrad ordentlich verbogen. Ob es morgen noch fahrtüchtig ist müssen wir gucken. Pudelnass und etwas frustriert ging es zurück zum Campingplatz. Für heute gute Nacht!

28.08. – Tina hat Geburtstag

Nach einer leider sehr verregneten und kalten Nacht zeigt sich zur Feier des Tages der Morgen nun aber zum Glück freundlich. Einem leckeren Camping-Frühstück unterm Tarp steht also nichts im Wege. Frisch gestärkt startet der Vormittag nun erstmal mit einer provisorischen Fahrradreparatur. Es klappt – der Drahtesel ist einigermaßen wieder flott und so können wir gegen Mittag den Weg in die Altstadt antreten.

Wir radeln ca. 7 km durch Parks und Grünanlagen und erreichen dann den Hauptmarkt. Von hier aus starten wir unseren Bummel durchs Zentrum. Auf dem Weg gibt’s natürlich erstmal eine kleine Stärkung in Form eines Coffee-und-Lebkuchen-to-go. Sehr lecker. Es schmeckt schon ein bisschen nach Weihnachten, wir nehmen Sonntag aber sicher noch eine Packung mit nach Hause. Auch eine Rostbratwurst darf zwischendurch nicht fehlen.

Unser Weg führt uns natürlich auch noch hoch zur berühmten Kaiserburg, von wo aus man einen tollen Panoramablick über die ganze Stadt hat. Für den Nachmittag hatten wir uns schon im Vorfeld eine Stadtführung gebucht. Ab dem Treffpunkt bei der Altstadthofbrauerei nahm uns unsere Gästeführerin Marianna zunächst für eine Stunde mit in die historischen Felsenkeller. Hier lagerten im Mittelalter abertausende Liter Nürnberger Bier bevor sie im Zweiten Weltkrieg dann zu Bunkern umgewandelt wurden. Alles sehr interessant. Die Führung ging dann noch eine weitere Stunde mit einem kleinen Rundgang durch die obere Altstadt weiter. U.a. vorbei am Dürer-Haus (ja, der mit dem Hasen) erreichten wir dann am frühen Abend wieder den Schönen Brunnen auf dem Hauptmarkt, wo die Räder brav auf uns gewartet hatten. Zur Stärkung noch ein, zwei Rotbier in der Altstadthofbrauerei bevor wir den Rückweg Richtung Campingplatz bzw. Gaststätte für das Abendessen antreten wollten.

Schon nach wenigen Metern verabschiede sich jedoch wieder Tinas Fahrrad Akku, weswegen der Weg etwas beschwerlicher ausfiel, als geplant. Dennoch erreichten wir irgendwann das Restaurant Gutmann an Dutzendteich und später dann auch den Campingplatz. Kalt war es wieder geworden. Darum hieß es schnell in warme Klamotten und in den Schlafsack. Gute Nacht für heute und morgen mehr.

29.08. – Die jüngste dunkle Geschichte

Dritter Tag in Nürnberg. Die Nacht war erneut ziemlich regnerisch, doch der Sonntagmorgen begrüßte uns zum Glück vorerst trocken. Auch heute gab es zunächst ein Camper Frühstück unterm Tarp. Anschließend sollte es nochmal in die Altstadt gehen.

Dieses Mal musste jedoch die U-Bahn herhalten. Tinas Fahrrad Akku streikt weiterhin. Pünktlich gegen 12 Uhr erreichten wir wieder den Hauptmarkt und konnten dort am Mittag noch den berühmten Männchenlauf ansehen. Anschließend wurden noch ein paar Souvenirs gekauft (zu unserem Leidwesen hatte der schöne Lebkuchenladen vom Vortag leider heute geschlossen) und schon war es an der Zeit, den Rückweg zum Dutzendteich anzutreten. Denn um 14 Uhr wartete dort eine Führung über das ehemalige Reichsparteitagsgelände auf uns.

Leichter gesagt als getan. Nach viel ÖPNV Hin und Her erreichten wir schließlich im kurz vor knapp unser Ziel und die Tour konnte starten. Innerhalb von zwei Stunden besuchten wir die Kongresshalle, die Grosse Straße, Areal des Deutschen Stadions und natürlich das Zeppelinfeld mit Tribüne und Goldenem Saal. Im Anschluss an die Tour begann es leider prompt wieder zu regnen an. Daher steuerten wir gleich die nächstgelegene Gaststätte an und stärkten uns mit Fränkischer Küche, Bier und Dessert (die Mittagspause mussten wir zuvor aus Zeitgründen ausfallen lassen und der Hunger war entsprechend gross). Nach dem Essen schüttete es jedoch noch mehr. Doch es nützte nichts.

Der Rückweg zum Campingplatz musste leider zu Fuß zurückgelegt werden. Am frühen Abend erreichten wir wieder den Caddy, legten unsere Sachen erstmal trocken und kuschelten uns mit einem heißen Tee ins Bett, während es draußen munter weiter plätscherte.

30.08. – Abreise

Time to say Goodbye – heute ist Abreisetag. Die ganze Nacht hindurch hat es wieder geregnet und war leider auch recht kalt. Da es nach dem Aufstehen aber doch allmählich trockener wurde konnten wir uns mit dem Frühstücken, Duschen, fertigmachen und vor allen Dingen Abbauen in Ruhe Zeit lassen. Gegen Mittag war alles verstaut und der Caddy abreisebereit – dachten wir.

Die Autobatterie gab nur noch ein letztes leises Jammern und ein paarmal Klacken von sich, dann war Schluss. In solchen Fällen hilft nur eins – die gelben Engel. Kurzerhand wurde der ADAC gerufen. Die freundliche Dame am anderen Ende der Leitung erklärte uns, dass es ca. 1,5 Stunden dauern würde, bis der Kollege vor Ort sei. Uff, na denn. Zum Glück kam tatsächlich noch ein wenig die Sonne raus und so entschieden wir uns für einen kleinen Spaziergang, um die Wartezeit zu überbrücken.

Mit Erics Drohne im Gepäck konnten wir auf dem Weg tatsächlich noch ein paar schöne Luftaufnahmen vom Gelände rund um den Dutzendteich machen. Nach ziemlich genau 90 Minuten rollte dann ein freundlicher ADAC-Mitarbeiter wie angekündigt auf dem Campingplatz an und versorgte den Caddy mit einer nagelneuen Batterie. Dieser schnurrte dann auch prompt wieder wie ein Kätzchen und die Fahrt konnte um 14 Uhr endlich losgehen.

Auf dem Weg zur Autobahn machten wir noch einen kurzen Stopp beim Werksverkauf von Lebkuchen Schmidt. Ohne ein süßes Mitbringsel wollten wir Nürnberg dann doch nicht verlassen. 🙂 weiter ging es zunächst nur bis ins benachbarte und wirklich sehr schöne Fürth, denn der Mittagshunger machte sich langsam doch etwas bemerkbar. Dort an einem Montag etwas Essbares zu finden gestaltete sich jedoch schwieriger als gedacht. Alle Restaurants hatten entweder Ruhetag oder zufällig gerade Betriebsferien. Na denn.

Fündig wurde wir letztlich bei Tante Förster am Grünen Markt. Gestärkt konnte es dann am Nachmittag endlich gen Norden gehen. Wir fuhren zügig mit nur kurzen Pausen im Wechsel durch. Zwischendurch regnete es immer wieder mal ordentlich. Gegen halb elf rollten wir dann müde in Hundsmühlen auf den Hof. Noch schnell das Nötigste ausgepackt und dann ab ins heimische Bettchen.

 

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